Bearbeitung dysfunktionaler Denkmuster und Bewertungs­sche­ma­ta

Jeder Mensch hat durch Erziehung, Schule und eigene Lebenserfahrungen bestimmte ihm mehr oder weniger bewusste Denk- und Bewertungsmuster im Kopf, die Ergebnis seiner individuellen Lerngeschichte sind. Die meisten dieser Denk- und Bewertungsmuster sind sehr sinnvoll, da sie eine wichtige Orientierungshilfe im Alltag darstellen. Nicht selten leiden gerade depressive oder ängstliche Menschen aber auch unter sog. dysfunktionalen oder schädlichen Denk- und Bewertungsmustern, die die Wahrnehmung der eigenen Person und der Umwelt einschließlich anderer Personen so stark verzerren können, dass z.B. die Umwelt bedrohlich, man selbst inkompetent oder eine bestimmte Lebenssituation als ausweglos empfunden wird, obwohl dies gar nicht den Tatsachen entsprechen muss.

Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie werden diese für die allgemeine Lebensqualität destruktiven Denk- und Bewertungsmuster herausgearbeitet und kritisch hinterfragt. Nach Möglichkeit werden darüber hinaus positivere, konstruktivere Bewertungen erarbeitet, die zu einer angstfreieren bzw. positiveren Wahrnehmung und Bewertung der Umwelt bzw. von sich selbst beitragen können. Dabei ist es niemals Ziel der Therapie, den Klienten zu etwas zu “überreden”, sondern innerhalb der Denkschemata des Klienten alternative Denkmuster zu erarbeiteten, die vom Klienten als hilfreich erlebt werden. Die Klienten sollen nicht etwa die Denkmuster des Therapeuten / der Therapeutin übernehmen, sondern für sich selbst entscheiden, welche Denkmuster für ihre eigene Lebensgestaltung mittelfristig eher schädlich und welche konstruktiv und daher beizubehalten sind.

Klassische Beispiele für Denkmuster, die langfristig zu psychischen Problemen beitragen können, sind z.B. “Ich muss immer alles perfekt machen.” oder “Alle Menschen, die mir etwas bedeuten, müssen mich mögen und mit dem zufrieden sein, was ich mache.”